Interview mit unseren Malediven-Experten von Christine Thiede
Welche Inseln auf den Malediven sind die richtigen für mich? Wo gibt es das beste Hausriff? Und wo auf den Malediven kann ich besondere Erlebnisse warhnehmen? Die Geschäftsführer und Reisedesigner von JOURNEY D.LUXE reisen mehrmals im Jahr auf die traumhaften Inseln im Indischen Ozean. Die Malediven beeindrucken die Reisedesigner nicht nur beruflich, auch privat gehören die vielen kleinen Atolle zu ihren absoluten Lieblingsreisezielen. Lesen Sie im Malediven-Interview, was Falk Jacob, Katja Heberling, Sarah Meschede und Dennis Kylau bisher alles erlebt haben und welche Luxusresorts und Hotels die vier Geschäftsführer von JOURNEY D.LUXE zu ihren Lieblingen zählen.
Warum wart ihr vor Kurzem auf den Malediven?
Falk Jacob: Seit über 15 Jahren reise ich jährlich auf die Malediven, um mir die neuesten Resorts anzuschauen und um unsere langjährigen Partner vor Ort zu besuchen. Auf den Inseln selbst bekomme ich immer einen sehr guten Eindruck von unseren Hotels und Resorts. In den letzten Jahren habe ich in über 60 Luxusresorts gewohnt und konstant meine Expertise erweitert. Zusammen mit Herrn Kylau bin ich im Januar erneut für eine Woche auf die Malediven gereist. Unter anderem haben wir uns das LUX* North Male Atoll, LUX* South Ari Atoll und das Mirihi Island Resort angesehen. Die Resorts kannten wir noch nicht persönlich – umso wichtiger war es uns, die Häuser kennenzulernen und uns auch ein Bild von den Corona-Maßnahmen zu machen. So haben wir einen sehr authentischen Eindruck von der Gesamtsituation erhalten.
Katja Heberling: Ich habe im März zwei Wochen Urlaub auf den Malediven gemacht, sozusagen „Workation“, da ich insgesamt fünf Luxusinseln bereisen und erleben durfte. Darunter waren das Raffles Maldives Meradhoo, das Ayada Maldives und das wunderschöne Atmosphere Kanifushi.
Sarah Meschede: Im April haben Falk Jacob und ich uns erneut auf eine Hoteltour begeben und uns einige Hotel-Neueröffnungen angesehen, zum Beispiel das Kudadoo Maldives Private Island, das Baglioni Resort und das JW Marriott Resort & Spa. Gerade bei den neuen Resorts in unserem Portfolio, ist es uns besonders wichtig, recht zeitnah einen Überblick zu bekommen und einen Gesamteindruck zu erhalten, für welche Kundenbedürfnisse die Inseln geeignet sind.
Wie ermittelt ihr die jeweiligen Kundenbedürfnisse?
Dennis Kylau: Zunächst klären wir die wichtigste Frage: Wo soll es hingehen, wie lange und mit wem? Und dann gehen wir auf individuelle Interessen und Bedürfnisse ein. Ein Honeymoon-Urlaub setzt zum Beispiel andere Ansprüche voraus als ein Familienurlaub mit Kindern. So kristallisiert sich schnell heraus, welche Inseln am besten für den jeweiligen Kunden geeignet sind. Oder ob eine Kombination mit mehreren Inseln infrage kommt.
Das heißt, die Inseln sind tatsächlich so unterschiedlich?
Falk Jacob: Ja, auf jeden Fall! Auf den ersten Blick sehen die Inseln alle traumhaft schön aus – Strand, Palmen, luxuriöse Villen und eine exzellente Küche zum Genießen. Aber auf die Details kommt es an. Wie privat liegen die Villen, welchen Einstieg haben die Wasser-Villen in das Meer, wie abwechslungsreich sind die Menüs in den Restaurants, ist der Strand puderzuckerweich oder eher etwas korallig, gibt es ein Hausriff, das gut zu erreichen ist und wenn ja, in welchem Zustand ist es?! Leben dort viele Fische? Wie eingespielt ist der Service etc. Und ganz wichtig ist die Atmosphäre der Insel – das alles kann man anhand von Fotos und Präsentationen nicht erkennen, sondern muss es live vor Ort erleben und spüren.
Welches Malediven-Erlebnis bleibt unvergesslich?
Dennis Kylau: Im Januar war ich zum dritten Mal auf den Malediven und habe somit auch schon einige Inseln persönlich erlebt, die alle großartig waren. Aber bei Ankunft im Mirihi Island Resort habe ich gleich gespürt, dass es sich um eine ganz besondere Insel handelt. Absolut authentisch – Malediven-Erlebnis pur! Das hat sich auch unter Wasser bestätigt, das Mirihi Island Resort ist ein Taucherparadies und bietet ein traumhaft lebendiges Hausriff.
Falk Jacob: Meine Massage im Unterwasser-Spa des Huvafen Fushi war ein unvergessliches Erlebnis. Während der Behandlung habe ich auf einen Spiegel geschaut, der so ausgerichtet war, dass ich die am Fenster vorbei schwimmenden Fische beobachten konnte. Das gleiche gilt auch für das Unterwasser-Restaurant des Hurawalhi Island Resort & Spa, denn während man ein erstklassiges Abendessen in einem außergewöhnlichen Ambiente genießt, ziehen bunte Fischschwärme, Schildkröten oder Rochen ihre Kreise in schönster Kulisse. Und man selbst sitzt mittendrin, das ist unglaublich schön und beeindruckend!
Auf den Malediven hat die Korallenbleiche leider auch schon Einzug gehalten, welche Hausriffe sind denn noch empfehlenswert?
Dennis Kylau: Die Riffe selbst sind leider oft schon recht farblos, doch viele davon sind noch sehr lebendig und beherbergen eine reiche marine Artenvielfalt. Es gibt auch noch Hausriffe, bei denen man erahnen kann, welch prachtvolle Schönheiten sie einst waren und die auch im heutigen Zustand durch das lebendige Treiben der Fische beeindrucken. Zu unseren Lieblingen gehören da eindeutig das Mirihi Island Resort, Como Cocoa Island, Kudadoo Maldives Private Island, Raffles Maldives Meradhoo sowie Baros Maldives und Park Hyatt Maldives Hadahaa. Aber auch die vielen anderen Inseln der Malediven bieten ein schönes Schnorchel- oder Taucherlebnis – wir beraten gerne und geben im Zuge einer Buchung unser umfangreiches Wissen weiter. Das wissen unsere Kunden sehr zu schätzen!
Ist es gefährlich auf den Malediven zu Schnorcheln oder zu Tauchen? Stichwort: Haie!
Dennis Kylau: Nein, da braucht man sich keine Sorgen zu machen. Das Gewässer ist viel zu warm für die bösen Jungs. Auf den Malediven begegnet man eher kleineren Haien, zum Beispiel Schwarzspitzenriffhaien oder Ammenhaien. Die sehen zwar durch die Taucherbrille imposant aus, sind aber zu klein, um uns Menschen anzugreifen – außerdem sind sie viel zu scheu.
Auf den Malediven gibt es ja auch ganz außergewöhnliche Villen, welche haben euch am meisten beeindruckt?
Katja Heberling: Im Conrad Maldives Rangali gibt es die erste und einzige Villa unter Wasser: The Muraka. Dort zu übernachten war wirklich ein Traum und ist etwas ganz Besonderes. Absolut beeindruckend!
Falk Jacob: Mich haben die Wasservillen im Joali Maldives und auch im The St. Regis Vommuli Resort begeistert, zum einen durch ihre Größe und zum anderen wegen des außergewöhnlichen Stils – beide bieten ein exklusives Ambiente und einfallsreiche Dekoration.
Sarah Meschede: Also das Sonnendeck im Kudadoo Private Island ist riesig, ich wusste gar nicht, wo ich mich zuerst hinsetzen sollte… Und die Villa selbst ist auch sehr interessant designt, denn man kann sie zu zwei Seiten hin öffnen und somit eine natürliche Brise genießen. Nicht zu vergessen ist der faszinierende Blick auf das türkisblaue Meer.
Dennis Kylau: Da das Six Senses Laamu zu meinen Lieblingsinseln auf den Malediven gehört, habe ich mich in der Wasservilla dort am wohlsten gefühlt. Die Barfuß-Insel überzeugt durch ihren kreativen Robinson-Crusoe-Chic. Es wurden fast auschließlich natürliche Materialien wie Holz, Palmwedel, Bambus und Sisal verwendet sowie wie spannende Deko-Akzente gesetzt. Ein Abenteuer-Spielplatz für Erwachsene!
Was macht man eigentlich den ganzen Tag auf einer Malediven Insel? Ist das nicht langweilig?
Falk Jacob: Absolut nicht! Und wer möchte nicht die sagenhafte Natur, Unterwasserwelt und absolute Privatsphäre genießen?! Je nach Wunsch der Kunden halten wir selbstverständlich viele individuelle Erlebnisse auf den Malediven bereit. Dazu gehört zum Beispiel ein Unterwasser-Abenteuer… ab ins kühle Nass und sich schnorchelnd oder tauchend auf die Spur von bunten Fischschwärmen begeben, Rochen entdecken, Walhaie aus nächster Nähe beobachten und einmalige Korallenriffe in den schönsten Farben bestaunen. Da kommt garantiert keine Langeweile auf. Dazwischen spickt man die Urlaubstage mit erholsamen Wellnessbehandlungen, körperlicher Betüchtigung im Fitnessstudio sowie romatischen Sunset Cruises. Selbsverständlich kommen auch die Gaumenfreuden nicht zu kurz.
Wo hattest Du denn Dein schönstes kulinarisches Erlebnis ?
Falk Jacob: Ein Frühstück auf dem Piano Deck des Baros Maldives ist schon ziemlich einmalig. Das Deck liegt mitten im Meer und ist nur mit dem Boot zu erreichen. Während man kulinarisch verwöhnt wird, hat man einen traumhaften Blick auf das Meer. Um einen herum wehen weiße Tücher im Wind und über dem Deck kreisen Seeschwalben… wie in der Raffaello-Werbung. Ein wahr gewordener Traum!
Sarah Meschede: Das One&Only Reethi Rah hat meine Freunde und mich mit dem Boot herausgefahren und uns in der Nähe einer Sandbank zum Schnorcheln abgesetzt. Von dort konnten wir dann gleich auf die Sandbank schwimmen und während eines Champagner-Picknicks den Sonnenuntergang genießen. Das war schon ziemlich Robinson-Crusoe-like!
Im OZEN Life Maadhoo sind wir einmal von einem privaten Beach-Dinner überrascht worden. Der Strand war mit Laternen geschmückt und gegessen wurde unter freiem Himmel – inklusive eigenem Seafood Buffet. Das war schon ein ganz besonderes Erlebnis.
Dennis Kylau: Das „Just Veg“ Restaurant im Atmosphere Kanifushi hat mich mehr als überzeugt. Von der Atmosphäre bis hin zu den kulinarischen Köstlichkeiten – übrigens alles rein vegetarisch – punktet das Restaurant in allen Bereichen. Das typisch maledivische Barbecue im Conrad Maldives Rangali Island ist auch ein absoluter Traum: Die Füße im weißen Sandstrand vergraben und den Blick aufs Meer richten, sich währenddessen kulinarisch verwöhnen zu lassen… was will man mehr?!
Welchen Trend konnte man in den letzten Jahren für die Malediven feststellen?
Katja Heberling: Eindeutig die Nachfrage nach All-Inclusive Verpflegung! Die Malediven sind kein günstiges Vergnügen, wenn es um die Nebenkosten vor Ort geht. Da hat man gerne schon im Voraus so viel wie möglich inkludiert. Doch nicht nur die Nachfrage danach steigt, das Angebot auch. Einige unserer engen Partner auf den Malediven basieren gleich auf einem Premium-All-Inklusive-Paket, da sind sogar schon ein paar Ausflüge oder Spa-Behandlungen enthalten. Einem Rundum-sorglos-Urlaub steht somit nichts im Weg…
Sarah Meschede: Und natürlich private Rutschen, die direkt von der Wasservilla in den Indischen Ozean führen. Als ich vor Ort war, habe ich die Wasserrutsche im OZEN Reserve Bolifushi selbst ausprobiert. Die haben ganz schön Speed drauf – absoluter Suchtfaktor!
Wie viel Zeit sollte ich für eine Malediven-Reise einplanen und womit kann ich einen Aufenthalt dort kombinieren?
Falk Jacob: Das Besondere an den Malediven ist, dass man ankommt und abschaltet! Man kann sofort entspannen. Und da man sich auf einer kleinen Insel befindet, hat man auch nicht den Stress, sich irgendwelche Sehenswürdigkeiten anschauen zu müssen. Man kann sich also ganz auf sich und seine Liebsten konzentrieren und so ganz viel Kraft und Erholung tanken. Deshalb lohnt es sich auch schon eine Woche, auf den Malediven zu verbringen.
Dennis Kylau: Ja, besonders wenn man auf dem Weg einen Stopp in Dubai einlegt oder sogar vorher eine exklusive Rundreise auf Sri Lanka unternimmt. Das ist eigentlich die perfekte Kombination. Sri Lanka bietet Kultur, Natur und eine faszinierende Tierwelt. Eines der Länder, das mich in den letzten Jahren wirklich am meisten beeindruckt hat. Die Malediven kann man dann super als Badeurlaub kombinieren.
Wie war es in der aktuellen Situation zu reisen? Und wie sehen die aktuellen Vorkehrungen auf den Malediven aus?
Katja Heberling: Während unserer Reise von Januar bis April 2021 war es bei Einreise auf die Malediven Pflicht einen maximal 96 Stunden alten negativen Test vorzuweisen. Und bei Rückreise nach Deutschland durfte dieser bei Einreise maximal 48 Stunden alt sein. Zusätzlich muss man bei Ein- und Ausreise auf den Malediven ein Online-Formular ausfüllen und bei Einreise nach Deutschland ebenfalls. Vor Ort mussten wir für jeden Inselwechsel ebenfalls ein negatives Testergebnis vorweisen. Das sieht auf den ersten Blick nach viel Papierkram aus, ist aber eigentlich ganz einfach. Wer Kunde von uns wird muss sich praktisch um nichts kümmern – wir behalten auf jeden Fall den Überblick. Aber wenn wir eins in dem letzten Jahr gelernt haben, dann dass sich die Corona-Bestimmungen von heute auf morgen wieder ändern können.
Sarah Meschede: Aktuell haben wir ja in Deutschland einen erheblichen Impffortschritt vorzuweisen, da ändert sich in Zukunft bestimmt nochmal einiges zum positivem. Deswegen beraten wir immer sehr individuell und auf die persönlichen Bedürfnisse jedes einzelnen Kunden abgestimmt. Zusätzlich tragen alle Resorts dazu bei, dass ihre Angestellten geimpft werden. Jeder Mitarbeiter, der nach einem Besuch außerhalb des Resorts in das Hotel zurückkehrt, muss darüber hinaus für 10 Tage in Quarantäne, bevor er seine Arbeit fortsetzen kann. Das Risiko der Ansteckung auf der Insel ist daher sehr gering, zumal jeder Gast selbst einen negativen PCR Test bei Einreise vorweisen muss und sich das Leben im Resort größtenteils unter freiem Himmel abspielt.