Leopard (Panthera pardus) von Sarah Meschede
Regungslos und gut getarnt durch das schützende Blätterwerk der Akazie liegt der Leopard mit seinem gelbschwarzgefleckten Fell auf einem dicken Ast auf der Lauer und beobachtet, die sich langsam nähernde Antilopenherde. Nur der von Zeit zu Zeit lange leicht zuckende Schwanz und die blinzelnden Augen zeigen Leben an. Mit seinen großen beharrten Ohrmuscheln fängt der Leopard wie ein Radar jedes Geräusch ein, auch seine Augen umfassen jedes Detail. Als die Herde nah genug ist, löst er sich leise wie ein Schatten vom Baum und klettert ganz geschmeidig, die für das Opfer nicht einsehbare Seite des Stammes hinunter und versteckt sich im Gebüsch. Leoparden können im Unterschied zu den meisten anderen Katzen sogar kopfüber abwärts klettern. Er schleicht sich an und schnell stürzt er sich auf das ausgewählte und völlig überraschte Tier und tötet es mit einem Biss in die Kehle. Im Anschluss klettert er ganz seelenruhig wieder den Baumstamm mit der Beute hinauf, damit ihm kein anderes Raubtier oder ein Aasfresser seinen Fang wegschnappt. Oben angekommen beginnt er die junge Antilope in aller Ruhe auszuweiden und teilweise zu verspeisen. Leoparden bevorzugen in der Regel Beutetiere, die nicht schwerer als sie selbst sind, d.h. zwischen 30 und 50kg. Zum Überleben benötigen sie ca. 40-60 Beutetiere pro Jahr. Anschleichjagden gehören zu den häufigsten Jagdmethoden des Leoparden, sie sind schnelle Sprinter und können bis zu sechs Meter weit springen.
Die Sichtung eines afrikanischen Leoparden auf einer Safari gehört zu den absoluten Highlights und sorgt jedes Mal für wahre Freudenjauchzer und glänzende Augen bei den Gästen. Denn die äußerst scheue Großkatze ist die unter den „Big Five“ genannten Wildtieren in Afrika am schwierigsten aufzustöbern. Sie sind Einzelgänger, außer in der Paarungszeit, und am Besten in den Abendstunden oder in der Nacht zu beobachten. Es sei denn, es hält sich ein weiterer Leopard in seinem Revier auf, dann können Leoparden auch in den Tagesstunden beobachtet werden. Anzutreffen sind diese Großkatzen von der südlichen Sahara bis Südafrika sowie in den dichten Baum- und Buschsavannen Ostafrikas.
Leider ist der Bestand des afrikanischen Leoparden inzwischen auch stark gefährdet und er steht bereits auf der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN. Faktoren dafür sind u.a. der Lebensraumverlust, der Rückgang der Beutetierpopulationen, Mensch-Wildtier-Konflikte, unkontrollierte oder überhöhte Trophäenjagdquoten und die Wilderei. Fachleute schätzen den Bestand in Afrika auf etwa 233.000 wildlebende Leoparden. Wegen der Ungewissheit hat nun die südafrikanische Regierung vorsorglich die Leoparden-Jagd für eine begrenzte Zeit verboten.
Wenn Sie diese geschmeidigen Wildtiere live erleben und zu ihrem Erhalt beitragen möchten, dann machen Sie Ihren Urlaub in einer unserer Camps im Sabi Sand & Timbavati Private Game Reserve (Südafrika), Chobe National Park (Botswana) oder im Moremi Game Reserve (Botswana) des Okavango Deltas. Hier haben Sie noch realistische Chancen die scheuen nachtaktiven Tiere zu Gesicht zu bekommen.