HAIE Meeresbewohner

Gefährliche Jäger, aber ebenso bedroht:
Haie werden fälschlicherweise als
blutrünstige Killer betrachtet und
greifen Menschen nur in Ausnahmefällen an.
Tatsächlich sind sie durch illegalen
Fang und Meeresverschmutzung
durch den Menschen bedroht.

HAIE – unterschätzte Räuber

Wenn Sie an Haie denken, was empfinden Sie zuerst? Vermutlich wie die meisten anderen Menschen ein diffuses Gefühl der Bedrohung, aber vielleicht auch der Ehrfurcht. Besonders der Weiße Hai wird oft als Synonym für die gesamte Ordnung gesehen und in einigen Medien als kaltblütiger Killer und Menschenfresser dargestellt. Wenngleich diese Art unter den Haien neben dem Bullenhai am häufigsten…

Wenn Sie an Haie denken, was empfinden Sie zuerst? Vermutlich wie die meisten anderen Menschen ein diffuses Gefühl der Bedrohung, aber vielleicht auch der Ehrfurcht. Besonders der Weiße Hai wird oft als Synonym für die gesamte Ordnung gesehen und in einigen Medien als kaltblütiger Killer und Menschenfresser dargestellt. Wenngleich diese Art unter den Haien neben dem Bullenhai am häufigsten Angriffe auf Menschen ausübt, kommt es zu solchen durchschnittlich nur etwa fünf Mal im Jahr, und die wenigsten davon enden tödlich. Meist lässt der Weiße Hai nach einem Biss von seinem Opfer ab und greift vornehmlich dunkel gekleidete Surfer und Schwimmer von unten an. Dieses Verhalten lässt vermuten, dass er seine potenzielle Beute mit einer Robbe verwechselt, einer seiner üblichen Nahrungsquellen.

VORSICHT & RESPEKT GEBOTEN

Ohne Zweifel sind insbesondere fleischfressende Haiarten gefährlich, und allen, auch den hauptsächlich Plankton fressenden Exemplaren wie dem Walhai sollte man sich nur mit äußerster Vorsicht und in Begleitung von erfahrenen Experten und Tauchern nähern. Nicht nur, um sich selbst zu schützen ist Achtsamkeit bei der Begegnung mit Haien geboten. Auch und vor allem um der Tiere selbst willen. Denn aufgrund von Meeresverschmutzung und Klimaerwärmung, ebenso wie durch die Jagd sind sie durch den Menschen bedroht. Als Beifang von großindustriellen Flotten und durch gezielte Jagd und das illegale Shark Finning aufgrund ihrer Flossen, welche vor allem in China als Delikatesse gelten, sterben jährlich zwischen 42 und 60 Millionen Haie, wobei Wissenschaftler davon ausgehen, dass diese Zahl in Wirklichkeit fast doppelt so hoch ist, weil viele Staaten niedrigere Fangzahlen angeben. Beim Shark Finning werden den Haien die Flossen bei lebendigem Leib abgetrennt. Schwimmunfähig werden sie dann zurück ins Meer geworfen und sinken zu Boden, wo sie ersticken und von anderen Tieren aufgefressen werden.   

Haie sind also tatsächlich bedrohter durch den Menschen, als dass sie ihm gefährlich werden. Aber auch einige andere Meeresbewohner sind Feinde der Haie. Die kleineren Arten werden von größeren Haien, anderen Raubfischen und Rochen gejagt, die größeren hingegen von Walen wie dem Orca und anderen Haien. Die zu den Knorpelfischen gehörenden Haie sind sicher keine leichte Beute und zeichnen sich durch eine für das schnelle und wendige Schwimmen sehr dienliche, längliche und meist spitz zulaufende Körperform mit einer größeren und einer kleineren Rückenflosse, paarigen Brust- und Bauchflossen sowie einer Schwanzflosse aus. Sie verfügen zudem meist über ein Spritzloch auf jeder Kopfseite unterhalb des Auges, durch das sie Atemwasser aufnehmen. Dieses wird nach der Sauerstoffaufnahme aus den je nach Art vorhandenen fünf bis sieben Kiemenspalten wieder abgegeben.  

UNGEAHNTE VIELFALT

Über 500 Haiarten gibt es, wobei der kleinste der Zwerg-Laternenhai mit nur rund 16 Zentimetern Körperlänge und etwa 150 Gramm Körpergewicht ist. Der bis zu 14 Meter lange und 12 Tonnen schwere Walhai ist eine der größten Haiarten und wie bereits erwähnt ein Pflanzenfresser, der gelegentlich Ausnahmen für kleine Makrelen und Thunfische macht. Aufgrund seiner Nahrungsspezialisierung ist es möglich als Mensch sehr nahe an diese Tiere heranzukommen, zum Beispiel beim Tauchen und Schnorcheln auf den Malediven, in Westaustralien oder Mosambik – diese Art kommt in fast allen tropischen und subtropischen Gewässern vor. Das Gefühl diesem sanften Koloss unter Wasser ganz nah zu sein, auf dessen mit hellen Punkten und weichen Linien gemustertem Rücken das ins tiefe Blau hereinbrechende Sonnenlicht tanzt, ist traumhaft, wie unser Reisespezialist Dennis Kylau aus eigener Erfahrung bestätigen kann. Doch auch hier gilt: Respekt für das Tier, seine Größe und Kraft ist oberstes Gebot und ein Mindestabstand sollte eingehalten werden.  

Um den faszinierenden Weißen Hai, den größten unter den fleischfressenden Haien, sicher beobachten zu können, wurde das Shark Cage Diving beziehungsweiße Haikäfigtauchen entwickelt. Diese Methode kommt sowohl bei Forschern als auch bei touristischen Ausflügen unter Wasser zum Einsatz. Die Schönheit dieser majestätischen Fische und ihre beeindruckende Präsenz können Sie auf diese Weise auch mit uns erleben, zum Beispiel in Südafrika. Und sich dabei sicher sein, dass wir ausschließlich mit seriösen Anbietern vor Ort zusammenarbeiten, denen der Schutz der Tiere ebenfalls am Herzen liegt.  

Ein weiterer beeindruckender Genosse unter den Haien zeichnet sich durch seine außergewöhnliche Kopfform aus: der Hammerhai. Auch er liebt es warm und ist in den Meeresregionen der Tropen und Subtropen zuhause. Warum dieser Fleischfresser einen von oben oder unten betrachtet hammerförmigen, flachen Kopf hat, ist nicht abschließend geklärt. Man vermutet jedoch, dass er ihm zu besserem Auftrieb verhilft und seine Wendigkeit bei Kurvenmanövern optimiert – Eigenschaften, die man sich für den Flugzeugbau, genauer gesagt den Canardflügel an der Flugzeugnase einiger Modelle, abgeschaut hat.    

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