Orang-Utan Primaten

Wundersamer “Waldmensch”:
Überaus intelligent, stark und geschickt
ist der Orang-Utan – der Überflieger
unter den Menschenaffen.
Und so bedroht wie kaum ein anderer.
Lediglich auf Borneo und Sumatra
können Sie ihn noch in Freiheit erleben –
und ihn im Rahmen unserer Reisen schützen.

Orang-Utan – der weise Waldmensch

“Waldmensch” bedeutet das Wort Orang-Utan aus der malaiischen Sprache übersetzt. Diese Bezeichnung deutet bereits auf zwei überragende Eigenschaften dieses Primaten hin: Seine hervorragende Angepasstheit an das Leben in den Bäumen und seine außerordentliche Intelligenz, die ihm stark menschliche Züge verleiht. Das berühmte zoologische Nachschlagewerk “Brehms Tierleben” aus dem Jahr 1900 gibt…

“Waldmensch” bedeutet das Wort Orang-Utan aus der malaiischen Sprache übersetzt. Diese Bezeichnung deutet bereits auf zwei überragende Eigenschaften dieses Primaten hin: Seine hervorragende Angepasstheit an das Leben in den Bäumen und seine außerordentliche Intelligenz, die ihm stark menschliche Züge verleiht. Das berühmte zoologische Nachschlagewerk “Brehms Tierleben” aus dem Jahr 1900 gibt die Auffassung der Javaner wieder, dass die Orang-Utans wohl reden könnten, wenn sie nur wollten, es aber nicht täten, weil sie fürchteten arbeiten zu müssen. Der Anschein der Faulheit rührt daher, dass die Tiere sich meist eher gemächlich fortbewegen und auch tagsüber eine längere Ruhepause um die Mittagszeit einlegen. Doch dieser Eindruck täuscht, denn Orang-Utans können es durchaus eilig haben und schwingen sich dann mit beachtlicher Schnelligkeit von Ast zu Ast. Sie verfügen überdies über mächtig Kraft in ihren langen Armen. Sie können damit Äste biegen und brechen, um an Früchte und Blätter zu gelangen. Außerdem sind sie sehr geschickt und erfinderisch und verwenden zum Beispiel kleine Äste als Werkzeuge, um an in stacheligen Früchten verborgene Samen zu heranzukommen. Und auch ihr sanft erscheinendes Äußeres mit dem gütig wirkenden Gesicht führt mitunter in die Irre, zumindest bei den Orang-Utans auf Borneo, denn die Männchen hier gehen meist sehr aggressiv gegeneinander vor. Schon während Sie diese ersten paar Zeilen über die rothaarigen Menschenaffen lesen, merken Sie: In ihnen steckt so viel mehr, als man denkt.  

DIE ZEIT DER “WALDMENSCHEN” LÄUFT AB

Umso trauriger, dass die Orang-Utans, welche weltweit nur noch auf den südostasiatischen Inseln Borneo und Sumatra vorkommen, in ihrer Existenz bedroht sind. Insgesamt drei Unterarten gibt es, die anhand bestimmter äußerer Merkmale und Verhaltensweisen voneinander unterschieden werden können: den Borneo-Orang-Utan, den Sumatra-Orang-Utan und den Tapanuli-Orang-Utan, ebenfalls auf Sumatra beheimatet und erst seit 2017 als eigene Unterart geführt. Die Orang-Utans auf Sumatra stehen bereits kurz vorm Aussterben, jene auf Borneo sind von der Weltnaturschutzunion IUCN als stark gefährdet eingestuft. Die Gründe dafür liegen vor allem in der Dezimierung ihres Lebensraums durch Rodung der tropischen Regenwälder zur Holzproduktion und zur Gewinnung von landwirtschaftlichen Nutzflächen. Ein entscheidender Gefahrenfaktor ist die international steigende Nachfrage nach Palmöl. Aber auch die Ansteckung mit von Menschen eingeschleppten Krankheiten birgt für die Orang-Utans tödliche Risiken, denn durch ihr ähnliches Erbgut sind sie dafür anfällig. Ebenfalls werden Orang-Utans illegal gefangen, auf dem Schwarzmarkt gehandelt, gegessen und als Haustiere gehalten, obwohl das indonesische Gesetz all dies verbietet. Die Nationalparks auf Borneo – dazu zählen Gunung PalungTanjung Puting und Kutai – sowie auf Sumatra, allen voran Gunung Leuser, bieten den Tieren Schutz. Weiterhin gibt es auf beiden Inseln Auswilderungsstationen, in denen aus Gefangenschaft befreite Orang-Utans wieder auf ein Leben in freier Natur vorbereitet werden. Hierzu müssen Gebiete erschlossen werden, in denen noch keine anderen wilden Orang-Utans leben. PanEco auf Sumatra und die Borneo Orangutan Survival Foundation sind zwei der bekanntesten Stiftungen, die sich für die Erhaltung dieser Art einsetzen. Auf unseren Tierschutzreisen zu den Orang-Utans erleben Sie diese faszinierenden Wesen dort, wo sie zuhause sind und sich uneingeschränkt bewegen können, im dichten, unberührten Dschungel. Bei den von Experten geführten Trekkings wird ganz achtsam vorgegangen, um die Tiere nicht zu stören. Teile der Erlöse aus diesen Reisen fließen in die Schutzprojekte. Gerne beraten wir Sie umfassend und individuell dazu unter +49 (0) 221.975 863 80.  

DIE SONDERLINGE UNTER DEN PRIMATEN

Etwas mehr über die einzigartigen Orang-Utans möchten wir Ihnen aber schon hier erzählen. Zunächst einmal unterscheiden sie sich durch ihr markantes Aussehen stark von anderen Primaten wie den Gorillas oder Schimpansen. Welcher unter ihnen hat schon so ein leuchtend orangerotes, langhaariges Fell? Auch durch ihre Statur heben sich die Orang-Utans ab. Ihre starken Arme sind überdurchschnittlich lang und erreichen bei einer Kopf-Rumpf-Länge von 1,25 bis 1,50 Metern eine Spannweite von bis zu 2,25 Metern. Ihre Hände sind gebogen und verfügen über lange Finger. Ihre Füße an den kurzen beweglichen Beinen sind handähnlich geformt. So sind die Orang-Utans bestens gerüstet für das Klettern in den Bäumen. Das Gebiss ist mit kräftigen Backenzähnen angepasst an ihre Nahrung, die unter anderem hartschalige Früchte und Samen beinhaltet. Zudem stehen Blätter und, in geringen Anteilen, Insekten, Vogeleier und kleine Wirbeltiere auf dem Speiseplan. Die Tatsache, dass Orang-Utans in Gefangenschaft zur Verfettung neigen rührt daher, dass sie in freier Natur zwischendurch Mastjahre durchlaufen, in denen sie sehr viel mehr als gewöhnlich fressen, um Fettvorräte für magerere Zeiten anzulegen. Diese treten jedoch in Zoos nicht auf, so dass die Reserven nicht aufgebraucht werden. In Zahlen: Ein Männchen wird in der Wildnis 50 bis 90 Kilogramm schwer, in Gefangenschaft kann es bis zu 200 Kilogramm erreichen. Durch ihr überwiegendes Leben auf den Bäumen – sie bewegen sich nur selten am Boden  haben die Orang-Utans nur wenige Fraßfeinde, lediglich der Sumatra-Tiger kann ihnen gefährlich werden sowie den kleineren Tieren und Weibchen der Sunda-Nebelparder und ab und zu ein Krokodil.  

KEINER WIE DER ANDERE: EINZELGÄNGER, NOMADEN, KÄMPFER

Was das Sozialverhalten der Orang-Utans angeht, werden Sie bei Ihrer Beobachtung der Affen feststellen, dass zwar eine enge Bindung zwischen den Müttern und Kindern besteht, welche mit etwa 7 Jahren entwöhnt werden, die erwachsenen Orang-Utans jedoch häufig Einzelgänger sind. Dies trifft insbesondere auf die Männchen zu, die sich gegenseitig nicht dulden. Hingegen kommt es hin und wieder vor, dass Weibchen sich eine Zeitlang gemeinsam auf Futtersuche begeben. Es gibt ansässige Orang-Utans, die in ihrem Territorium verweilen, so genannte Pendler, die es für einen längeren Zeitraum verlassen und dann zurückkehren ebenso wie Wanderer, die ständig weiterziehen. Im Gegensatz zu den ansässigen, bei den Weibchen höher angesehenen Männchen, mit denen die Paarung freiwillig geschieht, erzwingen die umherziehenden Männchen die Kopulation. Bei Männchen mit einem festen Revier bilden sich übrigens auch im Alter die Gesichtswulste viel stärker aus. Orang-Utans weisen eine sehr langsame Fortpflanzungsrate auf, was ihre Arterhaltung zusätzlich erschwert. Zwischen zwei Geburten liegen meist sieben bis acht Jahre, das längste Intervall aller Menschenaffen. Sie möchten jetzt nicht mehr nur über das spannende Leben der Orang-Utans lesen, sondern es hautnah mitbekommen? Und zudem dazu beitragen, dass es geschützt wird? Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns – wir freuen uns, Sie ausführlich zu unseren Tierschutzreisen nach Borneo und Sumatra zu beraten! 

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