Leopard – der scheue Jäger
Wer schon einmal auf Safari in Afrika war, weiß, dass es ein großes Glück ist einen wild lebenden Leopard zu sichten. Zwar ist die Großkatze unterhalb von Marokko bis zum Kap der Guten Hoffnung auf dem ganzen Kontinent verteilt, überall dort, wo es Wasser gibt – also nicht in der Sahara und der Namib-Wüste. Doch Leoparden sind sehr scheue Tiere und aufgrund ihres charakteristischen goldgelben…
Wer schon einmal auf Safari in Afrika war, weiß, dass es ein großes Glück ist einen wild lebenden Leopard zu sichten. Zwar ist die Großkatze unterhalb von Marokko bis zum Kap der Guten Hoffnung auf dem ganzen Kontinent verteilt, überall dort, wo es Wasser gibt – also nicht in der Sahara und der Namib-Wüste. Doch Leoparden sind sehr scheue Tiere und aufgrund ihres charakteristischen goldgelben Fells mit schwarzbraunen Flecken Meister der Tarnung. Sie verstecken sich gerne in Bäumen und im Unterholz und sind dann, sofern sie sich ganz still verhalten, wirklich kaum auszumachen. Südlich der Sahara leben schätzungsweise 700.000 Leoparden. Aber auch in Asien kommen sie vor, unter anderem in Indien, Südostasien und auf der Arabischen Halbinsel bis nach Israel und Anatolien. Im Norden verläuft die Verbreitungsgrenze vom Kaukasus entlang des Himalayas bis nach Ostsibirien. Damit verfügt der Leopard über das größte Verbreitungsgebiet unter allen Großkatzen. Beim schwarzen Panther, welcher in tropischen Gebieten, zum Beispiel auf der Malaiischen Halbinsel und in den Bergregionen Äthiopiens, auszumachen ist, handelt es sich übrigens ebenfalls um einen Leoparden, dessen Fell aufgrund eines bestimmten Gens dunkel gefärbt ist. Auch bei ihm sind die typischen Rosetten erkennbar.
DIE OLYMPIONIKEN UNTER DEN RAUBKATZEN
Der Leopard jagt häufig nachts, wurde aber auch schon tagsüber dabei beobachtet. Was seine Beute angeht ist er nicht wählerisch und verspeist neben Huftieren wie Hirschen und Antilopen auch Schakale, Wildschweine und Paviane und sogar Käfer, Reptilien und Vögel. Vor Zebras macht er aufgrund ihrer Körpergröße Halt. Schließlich schleppt er seine Beute gern auf Bäume, um sie dort ganz in Ruhe zu fressen und hält sich deshalb in der Regel an Opfer unter 50 Kilogramm Gewicht. Ein Ast wird zudem gerne als Ansitz genutzt. Von hier hat der Leopard die beste Sicht auf die Umgebung und springt auch schon einmal direkt auf sein ahnungsloses Zielobjekt. Frisst er am Boden, verscharrt er seine Essensreste hinterher in der Erde. Leoparden sind nicht nur hervorragend im Lauern, Anschleichen und Kletterns, auch beim Kurzstreckensprint glänzen sie mit Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 60 Stundenkilometern. Die letzten Meter bis zum Beutetier legen sie oft mittels kraftvoller Sprünge zurück. Sätze herunter vom Baum aus zwei bis vier Metern Höhe sind ebenfalls kein Problem. Und als ob das nicht schon genug wäre, sind sie auch noch gute Schwimmer – echte Olympioniken unter den Raubkatzen also. Ach, und haben wir bereits erwähnt, dass Leoparden ausgezeichnet hören und sehen können?
SCHEUE & ANPASSUNGSFÄHIGE EINZELGÄNGER
Durch ihr Territorium bewegen sich Leoparden bevorzugt allein und markieren es in regelmäßigen Abständen. Dabei nutzen sie nicht nur ihre Ausscheidungen ein, sondern stoßen auch typische Sägelaute aus. Tatsächlich klingt ein fauchender Leopard wie eine Säge, die immer wieder durch Holz fährt. Dieses Geräusch beispielsweise nachts direkt im Gebüsch hinter dem Safarizelt zu hören macht Gänsehaut, das können wir ihnen aus eigener Erfahrung bestätigen. Da sich die Jagdgebiete einzelner Tiere häufig überschneiden, sind Konflikte untereinander keine Seltenheit. Weibchen lassen männliche Tiere ausschließlich während weniger Tage im Monat an sich heran, nämlich dann, wenn sie paarungsbereit sind. In diesem Zeitraum locken sie die potentiellen Väter ihrer Kinder mit Duftmarken. Bei der Paarung geht es mitunter aggressiv zu. Sind die Jungen einmal auf der Welt, werden sie in der Regel von der Mutter allein großgezogen und erst in die Wildnis entlassen, wenn sie unabhängig jagen können. Das ist meist nach einem bis eineinhalb Jahren der Fall.
Glücklicherweise sind die Zeiten vorbei, in denen Leoparden im großen Stil als Trophäe und wegen ihres hübschen Fells gejagt wurden. Vereinzelt ist Wilderei zwar immer noch eine Gefahr für sie, doch die größte geht von der Landnahme durch den Menschen aus. Aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit ist der Leopard jedoch die noch am häufigsten auf der Welt vorkommende Großkatze und nicht vom Aussterben bedroht. Bestimmt auch, weil er sich so gut zu verstecken weiß. Zu Menschenfressern werden Leoparden nur in Ausnahmefällen und gehen uns lieber aus dem Weg. Da wir unsere Safaris auf den Spuren dieser beeindruckenden Raubtiere, unter anderem im südöstlichen Afrika und auf Sri Lanka, mit hervorragend ausgebildeten Guides durchführen, haben Sie aber gute Chancen ihnen live und hautnah zu begegnen. Das Tracken erfolgt dabei mit größtem Respekt. Gerne beraten wir Sie ausführlich zu den besten Gebieten für die Leopardenbeobachtung in freier Wildbahn und erzählen Ihnen von unseren persönlichen Erlebnissen mit diesen schönen Katzen – rufen Sie uns an!