Ecuador Reisen: Die Magie der Anden von Falk Jacob
Auf Ecuador Reisen sind es für mich vor allem die kleinen Wunder, die den Zauber dieses Landes ausmachen. Abseits der Touristenmagnete Galápagos und Amazonas – ohne Zweifel absolut beeindruckend – bietet es reichlich davon. So wie diesen: Ich stehe auf der Äquatorlinie, konzentriert, beide Hände ruhig – und tatsächlich: Das Ei balanciert. Auf einem simplen Nagelkopf. Der Äquator verläuft hier durch einen unscheinbaren Garten im Intiñan-Museum bei Quito.
Ein Ei wird zum Erlebnis
Ob das Ei aufgrund der Corioliskraft, die dafür sorgt, das sich Teilchen links und rechts der Nulllinie in entgegengesetzte Richtungen bewegen, so mühelos stillsteht? Mag sein. Sicher ist: Dieser Moment bringt ein kindliches Staunen zurück. Und es warten noch viele weitere dieser Art auf mich, auf dieser Reise ins Herz der Anden.
“Es ist eine Reise in ein Ecuador für alle, die gerne abseits der ausgetretenen Pfade wandeln, die das Besondere im Detail schätzen und für die der wahre Luxus im Erleben liegt.”
Quito: Der perfekte Auftakt Ecuador Reisen: Die Magie der Anden
Ecuador Reisen beginnen in der Regel in Quito. Die Hauptstadt empfängt mich mit dieser ganz eigenen Mischung aus klarer Höhenluft und eindrucksvoller Geschichte, welche die pittoreske Altstadt zu atmen scheint. Am Morgen, wenn die Sonne die Häuser in goldenes Licht taucht, offenbart Qito seinen noch leicht verschlafenen Charme. Schon bald macht dieser dem trubeligen Leben Platz . Beim ersten Kaffee auf der Dachterrasse des Casa Gangotena freue ich mich auf das, was der Tag für mich bereithalten wird. Das Hotel liegt mitten im historischen Zentrum und ist nicht nur der perfekte Ausgangspunkt für Streifzüge durch die schönsten Viertel Quitos. Es ist auch selbst eine Augenweide. Das ehemalige Herrenhaus beherbergte bereits diverse republikanische Präsidenten und besticht mit klassischer Eleganz sowie handverlesenen Details im Art-Déco- und Jugendstil.
Geschichte & Lebenskunst
Ein Spaziergang durch die Gassen der Stadt, die als erste zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde, führt entlang zahlreicher Sehenswürdigkeiten mit kolonialer Handschrift, vor allem Kirchen aus dem 16. und 17. Jahrhundert mit vergoldeten Altären, barocken Fresken und schweren Holzportalen.
“Doch es sind nicht nur die Monumente, die fesseln – es sind besonders die Sinneseindrücke, die beim Sichtreibenlassen auf den Besucher mit offenen Augen und offenem Herzen einströmen.”
Szenen des Alltags auf einem traditionellen Markt, wo mich eine alte Frau mit Blumen segnet, ein Moment der Ruhe in einem idyllischen Park oder lokale Geschmacksexplosionen – die Wunder liegen im augenscheinlich Einfachen.
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Schokolade & Hochprozentiges
Ich verkoste Schokolade, die lokal produziert und geschmacklich so komplex ist, dass ich mich frage, ob ich je wirklich gute Schokolade gegessen habe. Danach besuche ich eine Distillerie für Agavenschnaps und erfahre, wie aus den Hochland-Agaven im Garten der klare, fast rauchige Agaven-Brand entsteht. Beim anschließenden Cocktailmixen zaubere ich meine eigenen Kreationen rund um die feine Spirituose.
Am Abend lockt Quito mit dem Duft von Gegrilltem und einer lebensbejahenden Wärme, die auch nach Sonnenuntergang anhält. Der Nebelwald ringsum hüllt sich in geheimnisvolle Schwaden, bereit, sich Erkundungsfreudigen am nächsten Tag bei Wanderungen in all seinen Facetten zu zeigen.
Die Straße der Vulkane: Stein, Feuer, wandelbare Natur Ecuador Reisen: Die Magie der Anden
Mit meinem privaten Fahrer und Guide, der mich die ganze Reise über begleitet, geht es für mich weiter in Richtung eines der fantastischsten Naturphänomene eines Landes, das auf vergleichsweise kleiner Fläche unglaublich reich an selbigen ist – Stichwort Galápagos und Amazonas. Dieses jedoch, die Avenida de los Volcanes im Andenhochland, steht meist nicht an erster Stelle auf der Must-see-Liste von Ecuador Reisenden.
“So offenbart die Vulkankette mit ihren vielfältigen Landschaften ihren Zauber jenen, die genauer hinschauen und sich nicht nur von imposanten Gipfeln, sondern auch von zarten Pflänzchen und kleinen Geschöpfen begeistern lassen.”
Paradies der Vögel
“Ecuador beheimatet fast 1.700 Vogelarten – das sind mehr als doppelt so viele wie in Europa und Nordamerika zusammen!”
Für mich als Hobby-Ornithologe ein Traum: Mein Herz schlägt höher beim Gedanken an einzigartige Wanderungen und Gelegenheiten für Naturfotografie im Vulkangebiet. Von Nebelwäldern am Fuß der Berge und natürlichen “Fantasiegärten” voller Farne, Bromelien, Moose und Flechten über mystische Vulkanebenen mit Schotter und Wiesen bis zu Kraterseen und schneebedeckten Gipfelregionen hält es alles bereit. Zahlreiche Schutzgebiete und Reservate in der Umgebung versprechen Naturerlebnisse ohne Ende.
Cotopaxi: Schottland oder Ecuador?
Meine Unterkunft am Cotopaxi, einem der berühmtesten und höchsten aktiven Vulkane der Welt, liegt auf rund 3.000 Metern Höhe: die Chilcabamba Mountain Lodge Cotopaxi. Sie ist eher einfach, aber behaglich. Abends knistert das Kaminfeuer in meinem Zimmer und am Morgen begrüßt mich der imposante Vulkan, sobald sich der Vorhang aus Nebel lichtet. Bei meiner heutigen Wanderung fühle ich mich aufgrund der weitläufigen Hügeligkeit und rauen Romantik der Natur teilweise an Schottland erinnert.
Chimborazo: Höhenluft & Momente fürs Herz
Während es auf dem Weg zum nächsten Ziel, dem Chimborazo, höher hinaus geht, lassen die Lamas und Alpakas am Straßenrand keinen Zweifel daran, wo ich mich tatsächlich befinde. Vorbei an den Silhouetten weiterer Vulkane in der Ferne – einer erinnert an eine liegende Frau – fahren wir ein Stück, um dann wieder zu einer Wanderung aufzubrechen. Beeindruckende Gesteinsformationen, deren gut sichtbare Schichten von der teils jungen Geschichte der aktiven Vulkanlandschaft erzählen, pflastern unseren Weg. Der Chimborazo ist der höchste Berg Ecuadors. Bis auf 5.000 Meter steigen wir auf. Die dünne Luft ist auch für mich als Marathonläufer herausfordernd. Da ist die Rast an einer Berghütte genau richtig, um den müden Füßen eine Pause zu gönnen.
Wer in dieser Gegend 5-Sterne-Luxus sucht, für den ist diese Reise eher nicht die richtige. Wer aber in der Stille der Natur und den kleinen Freuden im Leben völlig aufgeht, für den kann sie die Erfüllung sein. So wie in meiner nächsten Unterkunft – einer urigen, einfachen Lodge dekoriert mit alten Nähmaschinen und Kleinod, die am Abend zur Bühne einer lokalen Musikgruppe wird.
“Keine Spur vom ‘Nur für die Touris und fürs Geld’-Gefühl. Stattdessen geht die ehrliche Freude der Menschen am Spielen, Singen und Tanzen mitten ins Herz.”
Während sich der klare Sternenhimmel über mir spannt, schweifen meine Gedanken zur nächsten Station dieser Ecuador Reise: Welche Erlebnisse sie wohl für mich bereithalten wird?
Quilotoa: Flüssiges Juwel
Quilotoa ist einer dieser Orte, die man nicht vergisst. Die Farben des riesigen Kratersees wirken wie von einem anderen Stern, während wir ihn umrunden: Mal leuchtet er smaragdgrün, mal schimmert er unergründlich bläulich, mal zeigt er sich stahlgrau. Wir wandern entlang des Kraterrands und gelangen zu einer Aussichtsplattform. Hier wird das ganze Ausmaß dieses Naturphänomens bewusst. Die Quilotoa-Lagune ist das Ergebnis eines gewaltigen Vulkanausbruchs vor über 800 Jahren, der eine gewaltige Caldera von drei Kilometern Durchmesser hinterließ.
Hier und da verkaufen Einheimische selbstgestrickte Mützen und Ponchos aus Alpakawolle. Der See ist für die Bewohner der umliegenden Gemeinden heilig, und auch ich kann mich seinem Bann nicht entziehen. Nach unserer Wanderung breiten wir an einer windgeschützten Stelle eine Decke aus und genießen ein einfaches Picknick. Vor dieser Kulisse schmeckt es wie ein Festessen.
Cuenca: Schmuckes Städtchen Ecuador Reisen: Die Magie der Anden
Cuenca ist die Überraschung schlechthin auf dieser Reise. Nach Stunden im Auto durch das ländliche Ecuador, vorbei an einfachen Holzhäusern, kleinen Märkten und Meerschweinchen auf den Speisekarten (ich probiere keines!), erreichen wir diese zuckersüße, junge Universitätsstadt. Sie zeichnet sich nicht nur durch ihre Architektur, sondern auch durch ihre Küche aus. Und bietet einige hervorragende Restaurants auf Sterne-Niveau, auch wenn sie noch nicht offiziell als solche ausgezeichnet wurden. Am Abend schwelge ich nicht nur in meinem Essen, sondern auch im Blick von der Dachterrasse des Itza Hotel Boutique Internacional auf die glitzernden Lichter der Altstadt. Das Hotel ist so wunderhübsch wie seine Stadt und bietet nicht nur tolles Essen, sondern auch hervorragende Cocktails. Zudem wartet hinter seiner kolonialen Fassade lässiges modernes Design.
“Hier würde ich gerne länger bleiben.”
Altstadt-Charme & Kulturperlen
Bei meiner Erkundungstour am nächsten Tag betört mich Cuenca einmal mehr: Rote Ziegeldächer leuchten im Sonnenlicht, französische Balkone sind mit farbenprächtigen Geranien geschmückt. Kopfsteingepflasterte Gassen führen zur altehrwürdigen Kathedrale mit ihren blauen Kuppeln, die mit zahlreichen kleineren, barocken Kirchen kontrastiert. Die Atmosphäre ist gelassen, fast mediterran. Studenten sitzen in Parks, Kinder spielen an Brunnen, alte Männer lesen Zeitung. Schöne Ideen für besondere Erlebnisse an diesem Ort sind ein Besuch des Keramikateliers von Eduardo Vega oder der Panamahut-Manufaktur von Homero Ortega.
“Für mich ist Cuenca einer der besten Orte in Ecuador, um in die von zahlreichen Strömungen beeinflusste Kultur einzutauchen. Das Land ist und bleibt aber meine Empfehlung insbesondere für Naturliebhaber.”
Auch in der Region um Cuenca eröffnen sich nach kurzer Fahrt großartige Möglichkeiten für Wanderungen, zum Beispiel im Nationalpark Cajas.
Abschied & Fazit Ecuador Reisen: Die Magie der Anden
Am nächsten Morgen fliege ich zurück nach Quito. Vorher nehme ich mir aber noch einmal Zeit, im Garten des Hotels Vögel zu beobachten, bevor alles erwacht. Ein Kolibri trinkt Nektar aus Blüten. So endet diese Reise, wie sie begonnen hat: Mit einem kleinen Wunder.
Der Abschied fällt mir schwer. Nicht, weil ich das Gefühl habe, etwas verpasst zu haben – sondern weil ich spüre, dass dieses Land mich noch lange begleiten wird. Zurück in der Hauptstadt begreife ich, wie viel ich mitnehme: Bilder, Gerüche, Begegnungen.
“Ecuador hat mich berührt, vor allem mit seiner Echtheit. Die Andenregion ist die perfekte Ergänzung zu den Galápagos-Inseln und dem Amazonas, um nach den weltberühmten Sehenswürdigkeiten ungeahnt stille Wunder zu entdecken.”
REISE-HIGHLIGHTS IN MITTEL- & SÜDAMERIKA D.SCOVER
Falk JacobExecutive Travel Designer & Co-Founder
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