Interview mit unseren Sri Lanka Experten von Sarah Meschede
Sri Lanka, die grüne Insel im Indischen Ozean beeindruckt mit einer vielseitigen Landschaft, kulturellen Sehenswürdigkeiten, einer faszinierenden Tierwelt und einer traumhaften Hotellerie. Wer nach Sri Lanka reist, kann sich auf eine abwechslungsreiche Erlebnistour freuen, jedoch sollte man sich im Vorfeld damit beschäftigen, was man vor Ort erleben möchte. Zwei unserer Geschäftsführer und Reisedesigner Falk Jacob und Dennis Kylau kennen den Inselstaat sowie die Hotels in unserem Portfolio persönlich sehr gut. In unserem Interview verraten sie uns, was sie vor Ort am meisten beeindruckt und ob ihnen das ein oder andere Hotel besonders gefallen hat. Selbstverständlich stehen sie Ihnen für weitere Informationen, eine persönliche Beratung sowie eine individuelle Ausarbeitung Ihrer persönlichen Reise nach Sri Lanka zur Seite.
Ihr seid bereits beide mehrfach auf Sri Lanka gewesen, welche Regionen habt ihr Euch angeschaut?
Dennis Kylau: Bei meiner letzten Reise habe ich mir die Hotels der Resplendent Ceylon Gruppe angesehen. Dazu gehören die Tea Trails in der Hochebene Sri Lankas, das Wild Coast Tented Camp im Yala Nationalpark sowie das Cape Weligama im Süden der Insel. Ich habe zuvor aber auch schon das kulturelle Dreieck rund um Anuradhapura, Sigiriya, Polonnaruwa und Kandy besucht und die Traumstrände im Osten der Insel bewundert.
Falk Jacob: Bei meinem ersten Besuch der Insel habe ich ein paar Tage im Anantara Peace Haven Tangalle Resort im Süden der Insel verbracht und habe es mir danach nicht nehmen lassen den Lions Rock in Sigiriya zu besteigen. Da mich die Insel sehr berührt hat, bin ich beim zweiten Besuch viel intensiver vor Ort unterwegs gewesen. Neben dem kulturellen Dreieck Anuradhapura, Sigiriya & Polonnaruwa, habe ich einen Abstecher zum Santani Wellness Resort & Spa gemacht und noch zwei Tage im Tee-Anbau Gebiet Demodera verbracht. Danach ging es in den Süden der Insel um den Yala Nationalpark zu besuchen und zum Schluss ein paar entspannte Strandtage in Tangalle zu verbringen.
Was ist das Besondere an Sri Lanka?
Falk Jacob: Ich habe Sri Lanka als sehr mystisch empfunden und die Kultur sowie die Tierwelt haben mich wirklich sehr begeistert. Dieses kleine Land ist so vielseitig, dass es für mich definitiv ein Ziel ist, was man auch mehrmals bereisen kann. Darüber hinaus bietet die Insel ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Dennis Kylau: Da kann ich mich nur anschließen. Bei meinem ersten Besuch bin ich ohne Erwartungen nach Sri Lanka gereist und es hat mich kein anderes Reiseziel mehr überrascht wie Sri Lanka. Bei meiner letzten Reise hatte mich besonders die Kulinarik in den Resplendent Ceylon Hotels überzeugt – alle gehören gleichzeitig zu den Relais & Chateaux Häusern, bei denen Kulinarik großgeschrieben wird und die Kochkurse heiß begehrt sind.
Wem würdet ihr eine Reise nach Sri Lanka empfehlen?
Dennis Kylau: Wer etwas erleben möchte und die Abwechslung liebt, wird von Sri Lanka nicht enttäuscht. Ob man sich für Kultur, Natur, die Tierwelt, körperliche Entspannung oder Badeurlaub interessiert, hier findet man ein sogenanntes Rundum-Paket. Jedoch sollte man sich im Vorfeld genau überlegen, worauf man den persönlichen Fokus legen möchte, denn klein ist die Insel nicht. Ich würde empfehlen, sich auf zwei bis drei Themen zu konzentrieren und dies dann etwas intensiver zu erleben als von einem Ort zum anderen zu hetzen, ohne in die thematische Tiefe gehen zu können.
Falk Jacob: Dem stimme ich absolut zu. Wir arbeiten individuelle Rundreisen für unsere Kunden aus, die wir genau auf die jeweiligen Wünsche abstimmen. Mein persönliches Highlight ist eine Rundreise im Landesinneren mit den kulturellen Highlights und einer Zugfahrt in die Teeanbaugebiete. Landschaftlich ein wunderschönes Kontrastprogramm. Wer möchte, kann anschließend an Sri Lankas Küsten baden oder sogar weiter auf die Malediven fliegen, um dort die Seele baumeln zu lassen.
Auf Sri Lanka werden auch Safaris angeboten. Empfehlt ihr dies?
Dennis Kylau: Wer schon mal auf Safari in Afrika gewesen ist, darf auf Sri Lanka keine zu großen Vergleiche ziehen. Die Leoparden Population im Yala Nationalpark, im Süden der Insel, ist zugleich die größte weltweit, doch Leoparden sind äußerst scheu und nur ein kleiner Teil des Nationalparks ist touristisch erschlossen, was die Sichtung der gefleckten Großkatzen deutlich erschwert. Daher ist die Wahrscheinlichkeit, einen der Leoparden bei den ersten Dschungel Safaris zu sehen, nicht sehr groß und stets ein besonderes Ereignis, wenn es gelingt. Was ich bisher in Afrika noch nicht erlebt habe, jedoch auf Sri Lanka besonders gewesen ist, war den Dschungel mit dem Jeep zu verlassen und plötzlich in eine völlig andere Welt einzutauchen, indem der Sandstrand und das Meer das neue Landschaftsbild bildeten. Die Tatsache, dass der wilde Dschungel direkt an einer offenen Strandküste endet, war für mich ein Erlebnis, welches mich an die Welt aus dem Roman „Das Dschungelbuch“ erinnert hatte.
Falk Jacob: Safari Einsteiger, Vogelbeobachter und auch Liebhaber kleiner Tierarten werden sicher auf ihre Kosten und vielleicht auf den Geschmack eines weiteren Safari-Erlebnisses in Afrika kommen. Da mein Augenmerk eher auf den kleinen Tieren liegt, habe ich hier immer etwas zu entdecken. Die Vogelwelt ist so vielseitig, dass man schon in den Gärten der Hotels zahlreiche farbenfrohe Vertreter beobachten kann. Es gibt für jede Tierart den richtigen Nationalpark.
Kann man denn neben dem Yala Nationalpark auch woanders Tierbeobachtungen erleben?
Dennis Kylau: Auf jeden Fall! Sri Lanka bietet eine faszinierende Tierwelt, von Schmetterlingsschwärmen, über kleine Affen-Familien, die einem regelmäßiger begegnen, Pfauen, Elefanten und mit ganz viel Glück auch Lippenbären. Der Wilpattu Nationalpark ist der größte der Insel und liegt im Nordwesten der Insel, welcher beispielsweise bei einem Besuch des kulturellen Dreiecks besucht werden kann. Dort leben ebenfalls Leoparden, Wildschweine, Lippenbären, Krokodile, Schildkröten und ein großer Vogelbestand. Insgesamt verfügt Sri Lanka über 14 ausgewiesene Nationalparks.
Ihr sprecht vom „kulturellen Dreieck“. Welche Route beinhaltet dieses?
Falk Jacob: Da ist die Rede von Anuradhapura, Polonnaruwa, Kandy und Sigiriya. Anuradhapura ist die ehemalige Hauptstadt der Insel sowie ein echtes Freilichtmuseum aus vielen Tempeln, Stupas und dem heiligen Bodhi Baum. Polonnaruwa ist ebenso beeindruckend, hier findet man eine gut erhaltene Tempelanlage, Pagoden und die in Gestein gemeißelte Buddha Staue. Kandy ist bekannt für den heiligen Zahn Buddhas, der im berühmten Zahntempel aufbewahrt wird. Sigiriya ist mit dem imposanten Löwenfelsen das Zentrum des kulturellen Dreiecks und gleichzeitig UNESCO Weltkulturerbe. Das Gipfelplateau habe ich bereits zweimal erklommen und die Aussicht ist schlichtweg beeindruckend.
Dennis Kylau: Wer dieses Kulturprogramm komplettieren möchte, sollte auch noch Dambulla, südlich von Sigiriya gelegen, besuchen. Die Höhlentempel gehören ebenfalls zum UNESCO Weltkulturerbe und befinden sich im Zentrum des kulturellen Dreiecks.
Wann reist man am besten dorthin und wieviel Zeit sollte man einplanen?
Falk Jacob: Optimal, um diese Region zu besuchen, sind die Monate Januar bis April. Wir würden mindestens einen Tag pro Stadt bzw. kulturellem Highlight empfehlen und je nach Region einen zusätzlichen Tag als kleinen Puffer einbauen, welcher für die jeweilige Fahrzeit/Anreise berücksichtigt werden sollte.
Dennis Kylau: Grundsätzlich spielt die Wahl der Reisezeit auf Sri Lanka eine wesentliche Rolle. Während in unserem Sommer die Ostküste perfekt zum Baden geeignet ist, sollte man die Süd- und Westküste eher in unseren Herbst- und Wintermonaten bereisen. Je nachdem welche Aktivitäten und Unternehmungen vor Ort gewünscht sind, empfiehlt sich vorab eine gute Planung als Voraussetzung für einen gelungenen Urlaub auf Sri Lanka.
Wie sind die Bademöglichkeiten auf Sri Lanka zu bewerten?
Falk Jacob: Man sollte Sri Lankas Bademöglichkeiten nicht mit den im Indischen Ozean benachbarten Malediven vergleichen, weshalb viele Reisende mit einer Kombination aus Sri Lanka und den Malediven liebäugeln, sofern der Badeurlaub eine gewisse Priorität genießt. Dennoch bestehen an der Ost-, Süd- und Westküste Bademöglichkeiten, welche sich je nach Gezeiten sehr gut und weniger optimal eignen. Dabei besitzt der Osten die optisch vielleicht schönsten Strandabschnitte, welche sich vor allem im Europäischen Sommer ideal bereisen kann. Die Strandabschnitte im Süden werden vom Wellengang teilweise stärker beeinträchtigt, eignen sich zur richtigen Saison dennoch als Badeurlaub, während der Westen eher zu Strandspaziergängen und weniger zum klassischen Badeurlaub einlädt.
Dennis Kylau: Das stimmt! Allerdings habe ich während meines Aufenthaltes im Cape Weligama den Blick auf den Indischen Ozean sehr genossen und den Strand nicht wirklich vermisst. Eine Bademöglichkeit besteht auch hier, wobei ich eher geübten Schwimmern diesen Badeabschnitt empfehle. Mein Fokus galt eher dem offenen Ozean mit seinen Tauchmöglichkeiten und wir sind mit dem Katamaran rausgefahren, um Wale oder Delfine beobachten zu können. Mit etwas Glück werden sogar Blauwale gesichtet, welche, mit ca. 25m Länge, die größten Lebewesen auf der Erde sind. Bei meinem Besuch waren die Fontänen und die Oberfläche zu erkennen, jedoch sollte die Geschwindigkeit der Unterwasserriesen nicht unterschätzt werden. Selbst Schnellboote, welche auf ähnlicher Route unterwegs waren, konnten die Blauwale lediglich beim erneuten Tauchgang erreichen. Besonders zwischen Dezember und April können aufgrund zwei bekannter Unterwasserströme Blau- und Pottwale gesichtet werden, was wieder einmal für eine Reiseerlebnisse rundum Sri Lankas spricht.
Welches sind Eure drei Lieblingshotels auf Sri Lanka und warum?
Falk Jacob: Mein Lieblingshotel ist das Uga Ulagalla welches sich im kulturellen Dreieck, in Anuradhapura befindet. Das Haus liegt strategisch optimal, um den bekannten Sigiriya Rock, die kulturellen Highlights von Anuradhapura und Dambulla, als auch die Nationalparks Wilpattu und Minneriya zu besuchen. Aber selbst, wenn man mal keine Lust auf Ausflüge hat, bietet das 23 Hektar große Areal jede Menge Beschäftigung. Man kann reiten, Kanu fahren, lokale Kochkurse besuchen oder es sich einfach an seinem privaten Pool gemütlich machen. Jedem Spa- & Wellness Liebhaber kann ich die Haritha Villas ans Herz legen. Das Resort liegt unweit der Stadt Galle und bietet exklusive und stylische Villen gepaart mit einem ausgeklügelten Wellness-Konzept. Viele unserer Kunden wählen die Haritha Villas, um an einer 14-tägigen Panchakarma Kur teilzunehmen. Danach fühlt man sich wie neu geboren. Mein Lieblingshotel für den Strandaufenthalt nach der Rundreise ist das Amanwella. Das Haus liegt malerisch am wildromantischen Strand von Tangalle und bietet alles, um die letzten Tage auf der Insel gebührend ausklingen zu lassen. Ich liebe den Blick von der Terrasse des Frühstücksrestaurant auf den Ozean. Kann man den Tag schöner beginnen?
Dennis Kylau: Es ist stets sehr schwierig eine beschränkte Anzahl an Hotels als Lieblingshotels zu küren. Gerade auf Sri Lanka sind die regionalen Gegebenheiten derart verschieden, dass ein direkter Vergleich kaum möglich erscheint. Zudem ergänzen auch zufällig erlebte Ereignisse den Stellenwert eines persönlichen Aufenthaltes. Zu meinen Erlebnis-Highlights auf Sri Lanka zählt daher in jedem Fall mein Aufenthalt im Cape Weligama. Die Hotelstruktur mit seinem weiten Ausblick auf das Meer, die kulinarischen Köstlichkeiten (Rotebeete Hummus mit einem Halloumi on top zum Frühstück, um nur ein Beispiel zu erwähnen) sowie der Katamaran Ausflug mit der Sichtung der Blauwale und Delfine sind bleibende Erinnerung ganz speziell für das Cape Weligama. Einen wunderbaren Safari Aufenthalt durfte ich in der Wild Coast Tented Lodge erleben und allein die abendliche Sonnenuntergangskulisse, mit dem Dschungel im Hintergrund und dem Rauschen des lebendigen Ozeans lassen mich bis heute in bester Erinnerung schwelgen. Dass ich zuvor auch noch ausgerechnet Leoparden und einen „Zweidrittel-Lippenbär (das letzte Drittel war im Gebüsch versteckt) gesehen habe, komplettiert das Quäntchen Glück eines perfekten Erlebnisses. Meine Zeit im Hochgebirge, inmitten der zahlreichen Teeplantagen, würde ich dann als drittes Highlight erwähnen, sofern ich mich auf drei Highlights beschränken müsste. Der persönliche Service im Tientsin der Ceylon Tea Trails Hotelfamilie war sehr herzlich und äußerst persönlich. Alles andere als ein typischer Hotelcharakter, sondern wird man in eine frühere Zeit zurückversetzt, in der das Träumen zur täglichen Begleitung wird. Ein Tea-Tasting, ein Kochkurs, eine Teeplantagenwanderung sowie eine Billardpartie am Abend waren hier meine Aktivitäten, an denen ich mich sehr gerne zurückerinnere.